Lesung und Gespräch: Gerhard Hochhuth, Ich habe kein „Klassenbewusstsein“ – nur Menschenbewusstsein

Rose und Bodo Schlösinger und die Rote Kapelle

Donnerstag, 7. März 2023 um 19.30 Uhr

 Der Eintritt ist frei! Sie sind herzlich eingeladen!

 

 

 

 

 

 

 

 

Es ist für mich ein persönliches Anliegen, in einer Lesung am Vorabend des Internationalen Frauentages auf mutige Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus hinzuweisen und habe mich entschieden, Ihnen die aktuell herausgegebene Biografie von Gerhard Hochhuth über Rose Schlösinger vorzustellen. Marianne, das Kind von Rose Schlösinger, kam nach der Hinrichtung ihrer Mutter bei Verwandten in Eschwege unter. Wobei der Vater von Gerhard Hochhuth, damals Pfarrer in Eschwege, die Vormundschaft für Marianne übernahm.

Gerhard Hochhuth beschäftigt sich seit 2017 mit dem Schicksal von Rose und Bodo Schlösinger. Die Recherchen führten zur Veröffentlichung des vorliegenden Buches.

Was für eine Frau? – Was für eine Frau!

Rose und Bodo Schlösinger gelangen über Mildred und Arvid Harnack in das Berliner Widerstandsnetzwerk Rote Kapelle. Die Sekretärin Rose Schlösinger wird am 18. September 1942 festgenommen, am 20. Januar 1943 zum Tode verurteilt und am 5. August 1943 im Strafgefängnis Plötzensee enthauptet. Der Schriftsteller Bodo Schlösinger ist ab 1941 als Dolmetscher an der Ostfront eingesetzt. Als er vom Todesurteil des Reichskriegsgerichts gegen seine Frau erfährt, nimmt er sich am 23. Februar 1943 das Leben. Bis auf solche Daten war zunächst nur wenig über die beiden bekannt.

Dieser Band zeichnet ihre Lebenswege anhand zahlreicher bisher unveröffentlichter Dokumente nach. Fotos, Briefe an die Tochter, Kassiber aus dem Gefängnis sowie der Erinnerungsbericht ihrer Mutter Sophie Ennenbach geben sehr persönliche Einblicke in Rose Schlösingers Biografie. Von Bodo Schlösinger ist neben Kurzgeschichten und Romanen auch ein Kriegstagebuch aus seiner Zeit in der Sowjetunion überliefert. Das neue Quellenmaterial ermöglicht eine intensive Auseinandersetzung mit den Erfahrungen zweier junger Menschen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus.