Lesung: Heinrich Thies – Geschwistergeschichten

Heinrich Thies
erzählt und liest aus seinen Büchern

am 19. Januar 2023 um 19.30 Uhr

Der Eintritt ist frei! Sie sind herzlich eingeladen!

 

 

 

 

 

 

 

NACHLESE

Heinrich Thies führte unsere Gäste unterhaltsam und informativ durch die Zeitgeschichte. Mit seiner besonderen Vortragsweise – ein Wechsel zwischen Lesen und Erzählen – begleitete Heinrich Thiess die aufmerksamen Zuhörer durch seine Romane, in denen er die unterschiedlichen Lebensläufe von Geschwistern thematisierte. Sicherlich war es nicht allen unserer Besucher bekannt, dass Erich Maria Remarques Schwester, Elfriede Scholz, in Berlin-Plötzensee wegen Wehrzersetzung enthauptet wurde, während er in Amerika weilte. Auch zwischen Marlene Dietrich und ihrer Schwester Elisabeth lagen Welten: Marlene sagte den Nazis den Kampf an, und ihre Schwester Elisabeth betrieb mit ihrem Mann in Bergen- Belsen ein Truppenkino. Dann entführte der Autor sein Publikum in seine Heimat, die Lüneburger Heide. Im Zweiten Weltkrieg wird die Bäuerin Alma von drei Kriegsgefangenen unterstützt, nachdem ihr Bruder Franz eingezogen worden war. Aus Feinden werden allmählich Freunde und der Franzose Robert schließlich Vater ihres Kindes. Ein spannender Abend mit sehr unterschiedlichen Protagonisten.

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Der Autor Heinrich Thies stellt drei spannungsreiche Geschwistergeschichten vor:

Marlene Dietrich und ihre Schwester Liesel – „Fesche Lola, brave Liesel“, Erich Maria Remarque und seine Schwester Elfriede – „Die verlorene Tochter“ , und „Alma und der Gesang der Wolken“ erzählt von einer Bauersfrau und ihrem Bruder in der Lüneburger Heide. Dieser Roman speist sich aus der bäuerlichen Familiengeschichte des Autors.

Trotz ihrer gemeinsamen Wurzeln gehen Geschwister oft sehr unterschiedliche Wege. Das gilt besonders für Marlene Dietrich und ihre Schwester Liesel, die zeitlebens im Schatten des blauen Engels gestanden hat. Heinrich Thies lässt die spannungsreiche Beziehung der beiden Frauen in seiner Doppelbiografie „Fesche Lola, brave Liesel“ lebendig werden. Um Erich Maria Remarque und seine Schwester Elfriede geht es in der Romanbiografie „Die verlorene Tochter“. Thies schildert in diesem Buch, wie Remarque als weltberühmter Autor in seinem Luxus-Exil in Amerika lebt, während die Damenschneiderin Elfriede in Dresden von den Nazis verhaftet und in Berlin-Plötzensee enthauptet wird. In einem ganz anderen Milieu spielt der neueste Roman des Autors: „Alma und der Gesang der Wolken“ erzählt von einer Bauersfrau in der Lüneburger Heide, die über sich hinauswächst, während ihr Bruder im Krieg ist. Plötzlich steht sie vor der Aufgabe, ihren Hof in eigener Regie weiterzuführen – unterstützt von drei Kriegsgefangenen, mit denen sie zu einer verschworenen Hofgemeinschaft zusammenwächst. Der Roman speist sich aus der bäuerlichen Familiengeschichte des Autors, dessen Tante das Vorbild für Alma war.

Heinrich Thies, geboren 1953 als Bauernsohn in Hademstorf in der Lüneburger Heide, studierte Germanistik, Politik, Philosophie und Journalistik, war von 1989 bis 2015 Redakteur bei der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung und trat als Autor von Biographien, Romanen, Sach- und Kinderbüchern hervor. 1991 wurde er mit dem Theodor-Wolff-Preis ausgezeichnet.