Heinrich von Kleist – Der Findling, Die Marquise von O…, Michael Kohlhaas

Illustrationen von Anke Feuchtenberger, Martin Grobecker, Johannes Grützke

Von den drei Künstlern aus drei Generationen ist jeweils eine Grafik beigefügt.
Mit einem Vorwort von Wolfgang Grätz
Buchgestaltung: Cosima Schneider, gesetzt aus Aldus, geprägte Papp. mit 3 Buchschleifen, Fadenheft., 3 Ausklappseiten, 2-farbig gedruckt, Ausgabe Edition Büchergilde
Shortlist Die schönsten deutschen Bücher 2015

Vorzugsausgabe: 298 Euro

 

 

 

Mit diesem Prachtband, der drei Novellen von Heinrich von Kleist vereint, wollen wir die Tradition des illustrierten Buches in der Büchergilde feiern. Hier stehen vor allem die Künstler im Fokus und drücken sich nicht nur in Bildern, sondern auch in ihren persönlichen Worten aus.

Also Vorhang auf für drei Künstler aus drei Generationen: Johannes Grützke, Anke Feuchtenberger und Martin Grobecker setzen sich zeichnerisch mit den Kleistschen Novellen „Michael Kohlhaas“, „Die Marquise von O….“ und „Der Findling“ auseinander. Jeder der drei Novellen ist eine Ausklappseite vorangestellt, auf der Johannes Grützke, Anke Feuchtenberger und Martin Grobecker über ihre Herangehensweise und ihre Erfahrungen mit dem Text und dem Autor während des Schaffensprozesses berichten. Statt des klassischen Schutzumschlages ist der geprägte Einband in drei Buchschleifen eingeschlagen, die stufenartig übereinander liegen. Jeweils bedruckt mit dem Motiv eines Künstlers, entsteht so ein eindrucksvoller Dreiklang. Das Zusammenspiel von herausragenden Texten, außergewöhnlichen Zeichnungen und der ausgefeilten Buchherstellung macht aus dem Band ein bibliophiles Schmuckstück und sorgt für optischen und haptischen Lesegenuss.

Heinrich von Kleist, 1777 in Frankfurt/Oder geboren, deutscher Dramatiker, Erzähler, Lyriker und Publizist, ist vor allem bekannt für seine Lustspiele Der zerbrochene Krug und Amphitryon und seine Novellen Die Marquise von O…. (1808), Michael Kohlhaas (1810), und Der Findling (1811). Die Beschäftigung mit Kants Philosophie löste 1801 eine Krise aus, die zur Infragestellung der Lebenspläne Kleists führte. Es folgten Reisen durch Deutschland, Frankreich und die Schweiz. 1807 wurde Kleist von französischen Behörden unter Spionageverdacht verhaftet. 1809 publizierte er patriotische Lieder und Aufsätze gegen die französische Besatzung. Von 1810 bis 1811 war er Herausgeber der Berliner Abendblätter; zunehmende Schwierigkeiten mit der Zensur führten zu deren Verbot. Gemeinsam mit der krebskranken Henriette Vogel beging Heinrich von Kleist am 21. November 1811 am Ufer des Wannsees in Berlin Selbstmord.

Anke Feuchtenberger, 1963 in Ost-Berlin geboren, studierte an der Kunsthochschule Berlin in Weißensee. Seit 1997 ist sie Professorin an der HAW Hamburg. Sie ist Mutter und Großmutter, lebt und arbeitet in Hamburg und Vorpommern. Sie ist Autorin und Illustratorin zahlreicher Bücher. 2005 erschien in Zusammenarbeit mit Katrin de Vries Die Hure H wirft den Handschuh; 2011 Superlacrimella und 2012 Die Spaziergängerin. Außerdem gestaltete sie zahlreiche Einzelausstellungen, u.a. in Paris, Kyoto, Berlin, Modena, Münster und Nanjing.

Johannes Grützke, *1937 in Berlin,  † 17. Mai 2017 ebenda, war ein deutscher Maler, Zeichner, Grafiker und Medailleur. Er studierte an der Meisterschule für das Kunsthandwerk und anschließend an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin, wo er Meisterschüler von Peter Jansen war. 1965 gründete er das Musikensemble „Die Erlebnisgeiger“, das bis heute unregelmäßig öffentlich auftritt. 1973 gründete er die „Schule der Neuen Prächtigkeit“ zusammen mit Manfred Bluth, Matthias Koeppel und Karlheinz Ziegler. Seit 1980 fertigt er Bühnenbilder für Peter Zadek. Von 1992–2002 hatte er eine Professur an der Kunstakademie Nürnberg inne. Grützke erhielt für sein Schaffen zahlreiche Auszeichnungen, u. a. 1984 den Kunstpreis der Künstler auf der großen Kunstausstellung Düsseldorf und 2012 den Hannah-Höch-Förderpreis des Landes Berlin. Mit seinen Bildern ist er in vielen Sammlungen und Museen vertreten. Johannes Grützke lebte in Berlin und Paris.

Martin Grobecker, 1982 in Hannover geboren, schloss sein Studium in Grafik-Design an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim ab. Während seines Studiums beschäftigte er sich intensiv mit den Gebieten Illustration und Druckgrafik. 2009 studierte er an der Universitat Politècnica de València in Spanien klassische und moderne Wandmalerei. Er entwirft neben Buchcovern auch eigene Künstlerbücher, Cartoons sowie Kunstdrucke und eigene T-Shirt-Kollektionen. Zurzeit lebt und arbeitet er in Hannover und Berlin.