Abbas Maroufi – Fereydun hatte drei Söhne

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Lesung, Gespräch und Vorstellung der Buchreihe „Weltlese“

Mittwoch, den 14. Dezember um 20 Uhr

Eintritt frei!

Nachlese

Dank eines ausführlichen Artikels im „Tagesspiegel“ über Abbas Maroufi und seinen in der Büchergilde erschienenen Roman „Fereydun hatte drei Söhne“ zog es so viele Gäste in unseren Laden, dass es fast schwierig wurde, allen einen Sitzplatz anzubieten. Es war zwar eng, aber eine gelungene Veranstaltung. Die Präsentation erfolgte in drei Teilen. Zuerst las die Schauspielerin Barbara Frey mit viel Empathie einige von ihr zusammengestellte Passagen aus dem Roman. Anschließend trug Abbas Maroufi einige Abschnitte auf Farsi vor, wobei ein besonderer Reiz von der melodiösen Sprache ausging. Der letzte Teil wurde zusammen mit seinem Freund Kayvan Malek in einer lebhaften Diskussion mit den Gästen ausgeführt. Dabei kamen nicht nur Einzelheiten zum Roman zur Sprache, sondern es wurde auch das Leben dieses engagierten Autors beleuchtet. Einige seiner Werke sind nach wie vor im Iran verboten. Abbas Maroufi ist nicht nur Schriftsteller und Buchhändler, sondern auch Lehrer. Er unterrichtet und diskutiert übers Internet mit vielen jungen Menschen auf der Welt und fördert diese durch seine Erfahrung und sein Engagement. Zu guter Letzt wurden noch viele Bücher signiert und interessante Gespräche geführt. Die Fotos geben einen Eindruck des spannenden Abends wieder.

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Abbas Maroufi wurde in Teheran maroufigeboren und erlebte hautnah die „Islamische Revolution“ von 1979, die die Schah-Monarchie durch das Mullah-Regime ersetzte. 1996 verließ der Erfolgsautor, dem das Arbeiten unmöglich gemacht wurde, seine Heimat und kam nach Deutschland ins Exil. Seit 2000 wohnt Maroufi samt Familie in Berlin, wo er als Nachtportier im Hotel arbeitete, bis er 2003 seine persische Buchhandlung Hedayat in der Kantstraße 76 eröffnete. Sie ist die größte ihrer Art in Europa und steht für Weltoffenheit. Lernen Sie nicht nur einen fulminanten Autor sondern auch einen engagierten Buchhändler kennen. Der Autor kämpft aus dem deutschen Exil für die persische Literatur. Das im Iran gegen ihn verhängte Urteil (zwanzig Peitschenhiebe und zwei Jahre Publikationsverbot) besteht bis heute.

Fereydun hatte drei Söhne

Wie unter einem Vergrößerungsglas verdichtet Maroufi das Geschehen zu einem geballten Porträt der islamischen Revolution 1979. Stellvertretend für andere erschütterte Familien porträtiert er die Amanis. Nicht nur gesellschaftliche und politische Gruppen stehen einander feindlich gegenüber. Auch die Söhne der Amanis politisieren sich gegen den Willen ihres Vaters und landen in verschiedenen Lagern: Kommunist Madjid flieht aus seiner Heimat und begegnet nun in einer Aachener Nervenheilanstalt seiner Vergangenheit. Assad schließt sich Chomeinis Organisation an und besetzt innerhalb kürzester Zeit wichtige Ämter. Said wird Mitglied der Mudschaheddin. Und dem inhaftierten „Revolutionsfeind“ Iradsch droht die Hinrichtung. Maroufis Stil ist prägnant, seine Erzählebenen gehen nahtlos ineinander über.

Weitere Informationen über den Autor und zum Roman