Oscar Wilde – Das Gespenst von Canterville und die Märchen

Aus dem Englischen von Irma Wehrli.
Mit Bildern von Frank Eißner
Gestaltung und Herstellung von Thomas Pradel.

Vorzugsausgabe, Limitierte Ausgabe von 120 Exemplaren mit einem neunfarbigen  Originalholzschnitt (108 von 120) von Frank Eißner, Büchergilde Gutenberg, 2012. Großformatiger, fadengehefteter, geprägter und illustrierter Ganzleineneinband mit illustrierten Vorsätzen und Lesebändchen.

Preis: 138 Euro

 

 

Seit Generationen spukt es auf Schloss Canterville. Das verrät der scheidende Lord auch Hiram B. Otis, der es sich in den Kopf gesetzt hat, das alte Gemäuer zu kaufen. Keine noch so eindrückliche Warnung kann ihn davon abhalten. Schließlich sind er und seine Familie moderne, aufgeklärte Amerikaner und glauben als solche ganz einfach nicht an Gespenster. Und deshalb begegnen sie Sir Simon de Canterville, der pflichtschuldigst versucht, die neuen Schlossbewohner zu Tode zu erschrecken, mit einer Respektlosigkeit, die das alte Gespenst schier zur Verzweiflung treibt.

Die Erzählung Das Gespenst von Canterville (englisch The Canterville Ghost) des irischen Schriftstellers Oscar Wilde erschien erstmals im Jahr 1887 in der Londoner Zeitschrift The Court and Society Review – sie war das erste erzählerische Werk des Schriftstellers. Als Gesellschaftssatire beginnend, führt der Autor die Erzählung im Stil einer Burleske weiter, um sie romantisch-sentimental ausklingen zu lassen. Wilde selbst bezeichnete die Erzählung als „Hylo-idealistische romantische Erzählung“. Die von Oscar Wilde geschriebene Erzählung beinhaltet eine ambivalente Gesellschaftskritik. Einerseits wird der damalige amerikanische Zeitgeist der „Neuen Welt“, durch bedingungslosen Materialismus die Domestizierung alles Übernatürlichen, des Gespenstes, zu erreichen, satirisch dargestellt. Anderseits wird der im 19. Jahrhundert in England vorherrschende romantische Glaube an das Übernatürliche persifliert, indem die Engländer der „Alten Welt“ eine parodistisch überzogene Angst vor dem Gespenst an den Tag legen. (Wildes Umkehrung sorgt für den paradoxen Effekt der Geschichte, dass nicht die Bewohner Angst vor dem besagten Gespenst haben, sondern jenes vor den neuen Bewohnern.) Oscar Wilde greift in seiner Erzählung die um 1890 erwachenden philosophischen Versuche auf, materialistische Seinslehre und idealistische Erkenntnistheorie miteinander zu verbinden. Das Gespenst ist sowohl materieller Ausdruck des eigenen Realitätsempfindens als auch Ziel der idealistischen Erkenntnistheorie. Unklar bleibt dabei, inwieweit diese „hylo-idealistische“ Position Bestandteil der Satire ist. (Quelle: Wikipedia)

Oscar Fingal O’Flahertie Wills Wilde (* 16,Oktober 1854 inDublin; † 30. November 1900 in Paris) war ein irischer Schriftsteller, der sich nach Schulzeit und Studium in Dublin und Oxford in London niederließ. Als Lyriker, Romanautor, DramatikerundKritiker wurde er zu einem der bekanntesten und gleichzeitig umstrittensten Schriftsteller im viktorianischen Großbritannien. Aus seiner Ehe mit Constance Lloyd gingen zwei Söhne hervor. Wegen homosexueller „Unzucht“ (gross indecency) wurde er zu zwei Jahren Zuchthaus mit harter Zwangsarbeit  verurteilt; sie ruinierten seine Gesundheit. Nach seiner Entlassung lebte er verarmt in Paris, wo er im Alter von 46 Jahren starb. (Quelle: Wikipedia)

Frank Eißner, 1959 in Leipzig geboren, erlernte den Beruf des Lithografen, bevor er von 1984 bis 1989 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst bei Professor Kuhrt studierte. Seit 1990 betreibt Eißner seine eigene Handpresse in Leipzig. Er hat im Holzschnitt eine vollständig eigene Handschrift entwickelt, die sich hauptsächlich durch seine markante Figuration und die hauchdünn pastellig übereinander gedruckten Farben definiert.