Der Ort, an dem die Reise endet

Kenia, 2007: Nach dem Mord an Odidi Oganda in Nairobi kehrt seine Schwester Ajany aus Brasilien zurück, um ihn gemeinsam mit ihrem Vater Nyipir nach Hause in den Norden zu bringen. Doch ihr Zuhause, das alte Farmhaus Wuoth Ogik, zerfällt zusehends. Ajany fühlt sich hier verloren wie immer, wie überall. Wenn überhaupt, ist es nach Odidis Tod noch schlimmer geworden. Nyipir lebt in der Vergangenheit. Ihre Mutter Akai geht ihren eigenen Weg.

Und plötzlich taucht Isaiah Bolton auf, ein Engländer. Der ist auf der Suche nach seinem verschollenen Vater. Und reibt damit erst recht Salz in alte, schwärende Seelenwunden. Die koloniale Gewaltherrschaft, die blutigen Unruhen nach der Unabhängigkeit und alles, was drum herum geschah, hat die Hitze tief in die kollektiven Erinnerungen dieser Familie gebrannt.

Ein Erstling, der unter die Haut geht. Owuor schreibt über eine zerrissene Familie in einem zerrissenen Land. Ein Familienroman, verwoben mit Zeitgeschichte.

“Owuor bildet in ihrem Roman den Vielvölkerstaat Kenia und seine Komplexität ab. (…) In einer Sprache, so dicht, brutal und sinnlich, wie die Umgebung, in der die Handlung spielt. Menschheitsgeschichte aus Kenia − Literatur für die ganze Welt.”
WDR 3

Yvonne Adhiambo Owuor wurde 1968 in Kenia geboren und lebt in Nairobi.

Ihre Kurzgeschichten erschienen in internationalen Literaturmagazinen. 2003 wurde sie mit dem Caine Prize for African Writing ausgezeichnet. Ihr erster Roman Der Ort, an dem die Reise endet, stand 2015 auf der Shortlist für den Folio Prize und für ihn erhielt sie den Jomo Kenyatta Prize for African Writing.