Der erste Horizont meines Lebens

„Wenn du ihn nicht sehen willst, wenn du ihn nicht suchst und von ihm träumst, ist der Horizont ein Wegrand und nicht mehr.“

Cristina, 12, passt auf ihre kleinen Brüder auf, prügelt sich zur Not auch für sie. Das ist nicht so ungewöhnlich. Nur: Cristina macht das immer. Sie macht auch den Haushalt und füttert das Vieh und versucht, was zu Essen auf den Tisch zu bringen. Sich selbst vergisst sie dabei manchmal oder sie steckt zurück. Und hat dann in der Schule Hunger. Ihre Mutter arbeitet in Italien, der Vater in Sibirien. Wie viele andere Eltern in dem moldawischen Dorf.

Corobca widmet sich dem erschütternden Alltag in vielen Regionen am Rande Europas. Sie erzählt wertfrei und verleiht ihrer Heldin eine eindrucksvolle Stimme. Aus Cristina strahlt eine ganz besondere Würde. Sie ist beeindruckend tough und tapfer. Und trotz allem ein junges Mädchen, das spielen will, sich über gute Noten in der Schule freut, Träume hat und in seinen Cousin Lucian verliebt ist.