Anneli Schwager

Ribbeck – Wills´de ne Birn?

A.Schwager Sylt 2013
14.Oktober bis 31. Dezember 2013

Vernissage am 16. Oktober um 20 Uhr

Der Eintritt ist frei. Wir laden Sie herzlich ein.

Nachlese

 

Die Vernissage am 16. Oktober begann mit einer Einführung in die „Märkische Birne“. Anneli Schwager präsentierte nicht nur wunderschöne Bilder, sondern auch ihre Birnen-Modelle. Sie nahm die Zuhörer mit auf eine Exkursion zur ‚Seele’ der Birne. Interessant, wie sie sich mit ihren Objekten auseinandersetzt. Die eindrucksvollen Ergebnisse sollten Sie sich bei uns unbedingt ansehen. Natürlich durften Fontane und der ‚Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland’ nicht fehlen. Von Annika Krump auf eindrucksvolle Weise rezitiert. Mit ihrem Akkordeon trug sie auch zu der guten Atmosphäre an diesem Abend bei. Fotografisch festgehalten von Rita Scharf.

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Gedanken von Anneli Schwager zur Ausstellung „Ribbeck – Wills´de ne Birn?“

Die Ausstellung meiner Bilder in einer Buchhandlung, Ort der Literatur, ist für mich etwas Besonderes. Ein Thema mit literarischem Bezug: Ohne mir über diese Frage lange den Kopf zu zerbrechen, gelangte ich zu Ribbeck aus dem Havelland. Ich freue mich, Graphik/Malerei präsentieren zu können, die bildnerisch und nicht literarisch zu lesen ist.

Zu Fontane und Ribbeck, die im weiten Berliner Umkreis den Heimatbegriff prägen, kam ich auf der Insel Sylt. Als ehemaliges Inselkind war ich eher mit Theodor Storm und Nordfriesland vertraut. Was berührt uns alle in der Ballade von Ribbeck? Aus Liebe zu seinen Mitmenschen verschenkt Herr von Ribbeck Birnen aus seinem Garten und macht sich damit unsterblich beliebt. Nur kam auch seine Zeit zu sterben und mit dem Misstrauen zu seinen Erben wusste er vorausschauend umzugehen.

Noch vor der Zeit des großen Baubooms zogen wir nach Sylt in ein frei stehendes Haus. Ein einziger alter Birnbaum gehörte zum Ensemble mitten in der wilden Weite außenherum. Was haben sich unter ihm nicht alles für Geschichten ereignet: Kinderspiele, Glück und Leid, jugendliche Sommernachtsgelage und Abschiedstränen. Der Verkauf des Hauses vor kurzer Zeit löste bei vielen einige Bestürzung aus. Sollte man ein Bild dieses Verlustes zeigen, stünde darin der alte Birnbaum, der nun in akuter Gefahr stand. Mit der Vorstellung von Vernichtung und „Abrissbirne“ gingen für viele Träume unter. Und doch hat sich alles anders ereignet. Wunderbarerweise konnte das Paradies erhalten bleiben. Unser Birnbaum steht noch heute dort und trägt Früchte.

In den farbenfrohen Bildern der Ausstellung kann man Fontane begegnen, der Natur, dem Herbst, aber auch der „Schwerelosigkeit des Überdauerns“.

Kumm man röwer, ick gew´ die ´ne Birn!“

Anneli Schwager, Berlin im Sept. 2013

Anneli Schwager wurde 1959 in Frankfurt am Main geboren. Während ihrer Schulzeit lebte sie auf der Insel Sylt. Sie absolvierte ein dreijähriges Studium für Bewegungstherapie und -kunst in Loheland/Fulda. Das Examen beinhaltete das Fach „Malerei“. Es folgte ein vierjähriges Studium für Freie Malerei an der Hochschule am Goetheanum/Dornach in der Schweiz (Diplom).

Die Impulse beider Studiengänge drücken sich in Schwagers Malerei aus:

Die Raumerfahrung, Rhythmik, Dynamik, Gewichtung und das Musikalische einerseits und ein intensiver Umgang mit der Farbe andererseits bilden ein synästhetisches Ganzes. Die Kenntnis und ein sicherer Umgang mit klassischen Maßstäben – eine Prägung, die sie ihrem italienischen Lehrer Beppe Assenza verdankt, gibt ihr die Freiheit aus dem Vollen zu greifen und einen zeitgenössischen Ausdruck mit Tiefgang zu entwickeln.

Seit 1987 lebt Schwager zusammen mit dem Maler Hans Stein und dem gemeinsamen Sohn Johannes in Berlin. Die Kusine des Großvaters ist die bekannte Malerin, Hölzel- und Bauhausschülerin Ida Kerkovius.

Der Arbeitsrhythmus gliedert sich in Pleinairmalerei u. a. in der nordischen Landschaft, Arbeit an der „Innenweltthematk“ im Berliner Atelier und Erfüllung von Lehraufträgen u. a. am Institut für Kunst und Handwerk, Kloster Lehnin und an der Akademie am Meer/ Sylt.

Zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland

Mehr zur Künstlerin, ihren Gedanken und Arbeiten finden Sie hier:

http://www.schwager-kunst.de/